"It's the economy, stupid!"
"It's the economy, stupid!" – Mit diesem Wahlkampf-Slogan gewann Bill Clinton 1992 die US-Präsidentschaftswahlen. Das war bemerkenswert, denn der damalige Amtsinhaber George Bush genoss nur ein Jahr zuvor – unmittelbar nach der Invasion im Irak – noch Zustimmungswerte von 90 Prozent. Seitdem hat sich dieser Slogan zu einem geflügelten Wort entwickelt.
Auch hier trifft diese Redewendung den Kern der Sache. Es geht um Wirtschaftlichkeit!
Die Elektrifizierung von Bahnstrecken ist kein neues oder kompliziertes Vorhaben – sie wird seit über 100 Jahren erfolgreich umgesetzt. Elektrifizierte Bahnsysteme sind nicht nur bewährt und zuverlässig, sondern vor allem wirtschaftlicher als jede andere Antriebstechnologie.
Das zeigt sich auch in den Zahlen: 97 Prozent der Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr werden mit elektrischen Bahnen erbracht. Im eigenwirtschaftlich betriebenen Fernverkehr beträgt dieser Anteil sogar 99 Prozent.
Nichts ist wirtschaftlicher als eine elektrifizierte Schiene.
Es gilt die Faustregel: Mittelfristig amortisiert sich jede Elektrifizierungsmaßnahme, sofern die zu elektrifizierende Strecke im Stundentakt von mindestens zwei Triebwagen (ab 42 Meter Länge) bedient wird.
Langwierige und hochbürokratische Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind hier überflüssig!
Deshalb empfahl die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) eingesetzte Beschleunigungskommission Schiene, auf Nutzen-Kosten-Untersuchungen (NKU) bei Elektrifizierungsmaßnahmen zu verzichten.
Ein vom BMDV geplantes „Moderne-Schiene-Gesetz“ sah vor, Elektrifizierungsprojekte aus der NKU-Bewertung auszunehmen. Leider scheiterten diese Pläne durch das Ende der Ampel-Koalition, wodurch das Gesetzesvorhaben nicht weiterverfolgt wurde.
Das Moderne-Schiene-Gesetz und damit die Abschaffung von langwierigen Wirtschaftlichkeitsberechnungen bei Elektrifizierungsmaßnahmen muss mit der neuen Bundesregierung zügig umgesetzt werden!
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